Lebens-Zeugnis von Micha Ströe (seit 2001 bei Glory Life)
Ich kam wegen Kindeswohlgefährdung noch in der Klinik von meiner leiblichen Mutter weg und wuchs im Säuglingsheim auf, mit anderthalb Jahren kam ich dann zu Pflegeeltern.
Die fehlende Mutter und der dadurch entstandene Mangel an Geborgenheit und Sicherheit hatten ihre Spuren bei meiner Persönlichkeitsentwicklung hinterlassen. Als Kind schlug ich meinen Kopf gegen die Wand und konnte jahrelang die Umarmung meiner Pflegemutter nicht zulassen.
Meine Pflegeeltern versuchten es zwar mit allerlei Unterstützung und Hilfe, die sie sich holen konnten und meine Pflegemutter besaß ja auch einen pädagogisch pflegerischen Hintergrund – aber ich war einfach aufgrund der Persönlichkeitsstörung sehr anstrengend, weil ich Unsinn machte und null auf meine Eltern hörte. Mit 13 kam ich dann ins Kinderheim.
Ich begann dann zu trinken, um den ganzen Schmerz zu betäuben, denn dort fing das auch an mit dem sexuellen Missbrauch, damals war ich 14.
Schließlich nahm ich an einer Maßnahme auf einem Schiff teil und versuchte beim Manöver „all hands on Deck” (Sturm) über Bord zu gehen, um es als Unfall zu tarnen. Aber der Bootsmann schnappte mich im letzten Moment an meiner Hose. – Ich erlebte da schon ganz stark Bewahrung, das war jetzt nur ein Beispiel, da gab es einige.
Das Ritzen nahm phasenweise zu, zum Beispiel als ich zu einer schulischen Ausbildung gezwungen wurde, die ich nicht machen wollte, keine Perspektive sah und Depressionen hatte. Die einzige Möglichkeit, um aus der Ausbildung zu kommen, war, dass ich zum „Terrorhamster“ mutierte, solange bis der Oberstudiendirektor mich von der Schule verwies, weil mein Verhalten für die Klasse nicht mehr tragbar war.
Damals wusste ich noch nicht, dass derselbe Oberstudiendirektor mir Jahre später gestatten würde – nachdem ich gläubig geworden war und mich wie Tag und Nacht verändert hatte – meine Wunschausbildung an seiner Schule zu machen, die ich als Jahrgangsbeste abschloss!
Depressions-/borderlinebedingt war ich zweimal in der Psychiatrie und bei dem zweiten Klinikaufenthalt fand ich einen Bekannten auf, nachdem er Suizid begangen hatte. Da fragte ich mich: „Was ist eigentlich der Sinn vom Leben? Der Mensch hatte eigentlich alles gehabt… Es muss doch im Leben irgendeinen Sinn geben.“
Es ergab sich, dass ich einen christlichen Alpha-Kurs besuchte und ich begegnete zum ersten Mal Leuten, die mich nicht verurteilten, wie ich rumlief oder „rumstank“.
Beim nächsten Alphakurs ließ ich von zwei Frauen aus dem Team für mich beten. Damals hatte ich Probleme mit der Wirbelsäule und starke Schmerzen. Danach waren schlagartig die Schmerzen weg. Und dann sagte eine der beiden auf einmal: „Jesus liebt dich!“ Da steckte so eine Power hinter dem Satz… das hatte ich noch nie erlebt.
Eine Woche später hatte ich nochmal eine Phase gehabt, dass ich mich ritzte und wendete mich an den Diakon der Gemeinde, die den Alpha-Kurs anbot.
Er sagte: „Micha, hör zu, du kennst das Evangelium, du weißt das mit Jesus. Du musst einfach eine Entscheidung treffen!“ Daraufhin bekehrte ich mich und entschied mich für ein Leben mit Jesus. Anschließend befreite er mich vom Geist des Todes, der hinter dem ganzen Thema Borderline, Depressionen, Suizidversuchen, Selbstverletzung usw. steckte. Ich spürte erstmal noch gar nichts, das kam dann erst so Scheibchen für Scheibchen.
Zu der Zeit war ich nach wie vor alkoholabhängig, woraufhin ich dann bei einer überkonfessionellen Pfingstveranstaltung durch Gebet freigesetzt wurde von jetzt auf nachher, ohne irgendwelche Entzugserscheinungen – ich brauchte einfach keinen Alkohol mehr.
Dann brachte Gott mich mit Leuten in Verbindung, die mich begleiteten und auch wirklich vollmächtig für mich beteten oder, wenn es dran war, einfach sagten: „Geh ins Wort, erneuere deinen Sinn!“ Ich erlebte, dass es einfach eine lebensverändernde Kraft ist.
Mittlerweile habe ich eine Ausbildung zum staatl. gepr. Hauswart und eine als Fachwirtin für Reinigung- und Hygienemanagement gemacht – beide mit sehr gut abgeschlossen – und merke, dass Gott mich immer weiter führt. Durch Jesus habe ich eine Sicherheit und eine ganz andere Stabilität, also ein ganz anderes Fundament, weil ich weiß, wo ich hingehen kann in der Gemeinde, wenn ich ein Problem habe und ich weiß genau, dass Jesus einfach größer ist – egal welches Problem, welcher Umstand es ist.
Während der Glory Life Schule habe ich ein kurzes Zeugnis gegeben, das als YouTube-Video von Glory Life zu sehen ist.
Zudem bin ich ins Studio von ERF „Mensch Gott“ eingeladen worden, um mein Zeugnis zu erzählen und zu berichten, wie ich Jesus kennen gelernt habe und wie Er mein Leben verändert hat.
Alle Ehre sei Jesus!