Denn so spricht der HERR, der Allmächtige: ›In Kürze werde ich den Himmel und die Erde noch einmal erschüttern, sodass Meere und Festland beben werden. Die Völker werde ich aufrütteln und die Schätze aller Nationen werden kommen. Ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit erfüllen‹, spricht der HERR, der Allmächtige… ›Die künftige Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als seine vergangene Herrlichkeit‹, spricht der HERR, der Allmächtige. ›An diesen Ort werde ich Frieden bringen.‹ (Hag 2,6ff)
Die Welt spricht momentan wie schon sehr lange nicht mehr von Zeiten des Umbruchs, von einer „Zeitenwende“ in der wir leben, von Erschütterungen in allen Bereichen, von Auflösungen und Neuordnungen etc..
Tatsächlich macht die Bibel deutlich: Jede echte „Zeitenwende“ geht von Gott aus.
Das Kommen von Jesus vor 2000 Jahren war eine solche Zeitenwende – die Zeitenwende schlechthin der ganzen bisherigen Menschheitsgeschichte!
Wenn diese Geschichte sich dann schließlich ihrem Ende zuneigt, werden wir noch einmal eine extrem gewaltige Veränderung erleben: Gott wird nämlich einen ganz neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, wo seine Herrlichkeit, seine Liebe, sein Frieden und seine Freude in alle Ewigkeit ungetrübt regieren werden (siehe Offenbarung 21f).
Während wir uns auf diesen von Gott vorherbestimmten Endpunkt der Geschichte zubewegen, wirkt Gott seit dem Kommen von Jesus durch immer wieder neue Ausgießungen seines Heiligen Geistes, also Wellen, in denen bereits etwas von der zukünftigen Herrlichkeit, die uns für das Ende verheißen ist, ins Jetzt unserer Zeit kommt. Wo wir also etwas von den „Kräften der zukünftigen Welt“ schmecken, wie Paulus in Hebräer 6,5 sagt.
Je näher das Ende der Zeit rückt, umso stärker werden die Wellen der Ausgießung des Heiligen Geistes!
Diese Wellen werden gemäß der Bibel, je näher das Ende rückt umso stärker und mächtiger. In diesen Wellen wird die Herrlichkeit Gottes für uns hier auf der Erde immer wieder neu und letztlich immer stärker erlebbar und anfassbar, indem Gott sichtbare Zeichen seiner Gegenwart setzt, „unheilbar“ Kranke gesund werden, Wunder geschehen und die Gemeinde Jesu erfüllt wird mit der sogenannten „Shekinah“, d.h. der sich spürbar niederlassenden Wolke der Herrlichkeit Gottes.
Diese „Shekinah“, d.h. diese Manifestation der Herrlichkeit Gottes, setzt die Wirksamkeit Gottes in und durch die Gemeinde frei wie nichts anderes und bewirkt, dass das Reich Gottes sich in enorm beschleunigter Weise ausbreitet.
Gleichzeitig bringt sie die Gegenwart Gottes auch in die sie umgebende Welt, und bewirkt dort auf lange Sicht positive Veränderungen – was natürlich nicht ohne Erschütterung für bis dato bestehende gottlose Strukturen vonstatten geht.
Man kann daher sicherlich nicht ohne Recht sagen, dass die „Erschütterungen“, die wir momentan in der Welt sehen, letztlich ihre Ursache im Plan Gottes haben, seine Herrlichkeit in einer weiteren (vielleicht der letzten?) größeren Welle als je zuvor in unserer Mitte freizusetzen. Diese „größere Herrlichkeit“, von der Haggai 2 spricht, kündigt sich mit Erschütterungen in der Welt an und möchte sich zugleich in der Mitte der Gemeinde Jesu mit ihrem ganzen (positiven) Gewicht freisetzen. Das „Haus“ der größeren Herrlichkeit von Haggai 2 ist in neutestamentlichen Zeiten die Gemeinde.
D.h. wir als Christen sind diejenigen, die diese Herrlichkeit in Empfang nehmen und zu ihren Trägern werden sollen. Dafür müssen wir uns entsprechend positionieren. Denn entgegen gelegentlicher Meinung stülpt Gott seine Herrlichkeit nicht einfach irgendwo irgendwelchen Menschen über, sondern er sucht nach einem Ort, wo diese Herrlichkeit willkommen geheißen und wo ihr Raum gemacht wird.
Als Christen sollen wir die sich jetzt freisetzende „größere Herrlichkeit“ in Empfang nehmen und tragen.
Deshalb glaube ich, dass es in dieser Zeit nichts wichtigeres für uns als Gemeinden gibt, als Raum zu machen für diese uns verheißene „größere“ Herrlichkeit!
Wie machen wir das?
Jesaja 60,1ff ist eine prophetische Vorausschau unserer Existenz als Kinder Gottes im neuen Bund, für die Jesus vor 2000 Jahren bereits den Vorhang zerrissen hat, der uns vom Zentrum der Herrlichkeit Gottes getrennt hatte. So spricht Gott hier direkt zu uns: Steh auf, werde (oder: sei) licht! Denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des Herrn ist über dir aufgegangen. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt der Herr auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir (oder: wird über dir wahrnehmbar).
Das heißt, Gott ruft uns dazu auf, uns als Kinder Gottes des neuen Bundes dessen bewusst zu werden, was Jesus bereits für uns getan hat und was wir deshalb bereits haben: Nämlich freien Zugang zum Vollmaß der Herrlichkeit Gottes durch sein Blut (vgl. dazu Hebräer 10,19!).
Wir sollen im Geist „sehen“ (das ist das Schlüsselwort in Jesaja 60), dass unser Licht bereits gekommen ist (Jesus), und damit die Herrlichkeit des Herrn bereits über uns „aufgegangen“ ist, „erschienen“ ist, „wahrnehmbar“ ist – d.h. sie steht sozusagen bereits ohne jegliches Hindernis direkt über uns und muss nur von uns im Glauben ergriffen werden (siehe dazu die Aussage von Jesus: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist „zum Greifen nahe“. Kehrt um und glaubt diese gute Botschaft – Mk 1,15).
Wir sollen sehen im Geist, dass der „Herr über uns aufstrahlt“, d.h. dass seine Herrlichkeit durch seine Gnade bereits von ihm auf uns abstrahlt und dann auch wieder von uns abstrahlen möchte auf andere.
„Sehen“ bedeutet in diesem Sprachgebrauch, dass wir uns ganz bewusst auf diese Realität ausrichten, uns im Glauben damit „verbinden“ sollen, so dass sie immer mehr in unserem Leben Gestalt gewinnt.
Es ist wichtig, dass wir im Geist „sehen“, was die Realität unseres Leben durch Jesus bereits ist!
Mit anderen Worten: Wir positionieren uns für das „Wohnungnehmen“ der größeren Herrlichkeit, die Gott gerade jetzt in dieser Zeit im Begriff ist freizusetzen, indem wir immer wieder die Augen unseres Herzens auf dieses Herabkommen der „Shekinah“ Gottes ausrichten, darüber meditieren, und uns selbst genau im Zentrum dieses Geschehens sehen.
Wir halten unseren Geist, unsere Seele und unseren Körper Gott hin, dass er uns „bestrahlt“ mit seiner gewaltigen Herrlichkeit, und dass er so auf eine geheimnisvolle, übernatürliche Art und Weise die „Kräfte der zukünftigen Welt“ in und durch unser Leben hier auf der Erde wirksam werden lässt.
Wir dürfen, wie 2.Korinther 3,18 sagt, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen, und uns auf diese Weise verwandeln lassen in ihr Bild, um so zu Trägern seiner Herrlichkeit hier auf der Erde zu werden.
Es braucht dieses bewusste Ausrichten, dieses bewusste Raum machen in der Ruhe unseres Herzens. In der Stille betrachten wir in dieser besonderen prophetischen Zeit die Realität von Jesaja 60 für unser Leben und somit das Abbild seiner Herrlichkeit, in dessen Zentrum wir die Person von Jesus sehen, mit unseren inneren Augen des Geistes.
Es braucht Zeiten des bewussten Ausrichtens in der Stille unseres Herzens auf die Realität der jetzt hereinbrechenden größeren Herrlichkeit!
Ich glaube, kaum etwas ist so wichtig in dieser besonderen Zeit, in der wir gerade jetzt leben, als dass wir diese konkrete bewusste Ausrichtung auf Ihn und seine Herrlichkeit immer wieder praktizieren – sowohl in unserer persönlichen Zeit mit und vor Gott, als auch in unseren gemeinschaftlichen Zusammenkünften, sprich Gottesdiensten.
Das Gewicht der Herrlichkeit, mit dem Gott auf diese Erde „hereindrückt“ wird immer stärker und wir wollen nicht daran vorbeigehen, sondern es willkommen heißen und dafür Raum machen – in unserem persönlichen Leben wie auch in unseren Gemeinden!
In diesem Sinne sei gesegnet in Jesu Namen
Dein Georg Karl
