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Der Ort der Ruhe in Gott

30. April 2023

Also bleibt dem Volk Gottes noch eine Sabbatruhe vorbehalten; denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken wie Gott von seinen eigenen. Lasst uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen… 
Hebräer 4:9-11a

 

Ruhe ist etwas, was die Menschen in unserer Gesellschaft immer schwerer finden.

Da sind zum einen extrem viele Ablenkungen durch die modernen Medien: Handys, die klingeln; E-mails, die hereinkommen; Messages über soziale Medien; WhatsApp, Signal, Telegram, Facebook, Instagram- auf allen möglichen „Kanälen“ ist ständig etwas los und will unsere Aufmerksamkeit!

Dazu kommt das permanente Überangebot an Informationen, Filmen und Serien, das es erschwert, überhaupt noch vom Smartphone oder vom I-Pad, Laptop oder Fernsehen wegzukommen, da es da ja ständig etwas Neues, Interessantes zu sehen gibt!

Wir leben in „unruhigen Zeiten“ – und deshalb ist es wichtiger als je zuvor, den Weg zur „inneren Ruhe“ zu finden!

Zum anderen erleben wir eine nie dagewesene Krise von Beziehungen: Angefangen von gestörten Familienbeziehungen über Mobbing in der Schule und am Arbeitsplatz, Gewalt auf den Straßen, bis hin zu den internationalen „Beziehungskrisen“, die sich immer wieder zu Kriegen auswachsen, der zerstörerischsten Form von Beziehungsstörungen überhaupt.

All‘ das zusammengenommen führt dazu, dass man wirklich sagen kann, dass wir in „unruhigen Zeiten“ leben- äußerlich, aber eben auch ganz besonders innerlich (von wo das Äußere letztlich immer ausgeht).

Die meisten Menschen empfinden das auch bewusst oder unbewusst schmerzlich und deshalb versuchen sie alles Mögliche, um irgendwie zur Ruhe zu kommen, z.B. durch Dinge wie Wellnessurlaub, Meditationstechniken oder Entspannungsübungen – nur um feststellen zu müssen, dass das alles auch nur eine kurzfristige Erleichterung bringt, denn die tiefe innere Unruhe, die die Menschheit erfasst hat, lassen wir dadurch nicht wirklich dauerhaft hinter uns. 

Der Kirchenvater Augustinus hat die Sache in seinen „Bekenntnissen“, wo er seinen Weg zu Gott beschreibt, mit folgender Formulierung glaube ich richtig erfasst: Geschaffen hast du uns auf dich hin, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.

Mit anderen Worten: Wirklich tief zur Ruhe kommt man nur in Gott. Und das ist glaube ich die Wahrheit. Denn Gott hat uns für sich und zu sich hin geschaffen, und ohne Ihn können wir nicht gemäß unserer Bestimmung leben, und damit auch nicht echte innere Ruhe, Geborgenheit und Frieden erfahren.

Gott hat uns den wahren Ort der Ruhe bereits vorbereitet: Wir finden ihn in Jesus!

Zugleich aber gibt die Bibel uns im Neuen Testament ein gewaltiges Versprechen: Also bleibt dem Volk Gottes noch eine Sabbatruhe vorbehalten (Heb 4:9). 

Das heißt mit anderen Worten: Da ist von Gott ein Ort der Ruhe für Sein Volk vorbereitet. Das sagt uns Gott zu! 

Und somit dürfen wir diese Zusage einfach nur für uns in Anspruch nehmen.

Wie geschieht das? Ganz einfach durch Glauben: Wir gehen nämlich in die Ruhe ein als die, die geglaubt haben… (Hebräer 4:3a)

Es muss also im Glauben ergriffen werden, und zwar durch Jesus und in Jesus, denn die Bibel sagt auch, dass in Ihm (und nur in Ihm) die Verheißungen Gottes gültig und wirksam sind – in Ihm sind sie „Ja und Amen“ (vgl. 2.Kor 1:20)

Jesus ist tatsächlich der einzige Weg zum Vater (Johannes 14:6) und damit auch in die Ruhe Gottes hinein, denn nur Er hat den Preis bezahlt, um unsere durch die Sünde verursachte Trennung von Gott aufzuheben. 

Er starb am Kreuz, damit wir durch Ihn zum Leben in der Herrlichkeit Gottes, und damit auch zum Leben in seinem Frieden, in seiner Ruhe, kommen können.

Die Bibel sagt uns weiter, dass Jesus der Fürst des Friedens ist. Wenn somit sein Geist in uns die Oberhand gewinnt, dann gewinnt auch der Friede Gottes in unserem Herzen und Leben die Oberhand – trotz aller äußerlich vielleicht immer noch vorhandener Umstände und trotz all‘ dem, was um uns herum immer noch los ist!

Hebräer 4:11 rät uns daher, „eifrig“ darin zu sein, im Glauben an das vollbrachte Werk von Jesus die Ruhe Gottes als den Ort für unser Herz zu ergreifen, an dem es immer wieder neue Kraft gewinnen kann– nicht zuletzt Kraft, um den vielen angebotenen äußeren Ablenkungen wie auch den Sorgen und Ängsten, die unser Leben potentiell stressig machen, zu widerstehen, und so möglichst permanent am Ort der inneren Ruhe durch unser Leben zu gehen!

Ich glaube, dabei hilft es sehr, fest entsprechende Gewohnheiten und eine Disziplin des Eingehens in die Ruhe Gottes in unserem Leben aufzubauen, die dann wie zu einer starken und uneinnehmbaren Festung in der Brandung unseres Alltags wird. 

Dafür empfehle ich dir, dass du gleich morgens, bevor du deine Seele mit irgendwelchen anderen Informationen belädst (durch Handy, Email, Zeitung, Nachrichten oder irgendetwas anderes), sie mit Lobpreis und dem Wort Gottes füllst und vor Gott völlig zur Ruhe bringst.

Du wirst feststellen: Je mehr du zuvor in deine Seele reinlässt (und zwar egal ob es sich um positive, negative oder neutrale Dinge handelt), umso länger wird es dann im Anschluß dauern, wirklich vor Gott zur Ruhe zu kommen, Sein Reden wahrzunehmen bzw. in die Gemeinschaft mit Ihm hineinzukommen.

Eine feste Gewohnheit, unsere Seele jeden Tag neu – möglichst gleich morgens – vor Gott zur Ruhe zu bringen, hilft uns dabei, die Ruhe Gottes als dauerhafte Quelle unserer Kraft in unserem Leben zu etablieren!

Deshalb: Sei wirklich „eifrig“= entschieden darin, zuerst Gott deine Seele füllen zu lassen, bevor sie irgendetwas anderes füllt! 

Entscheide dich konsequent gegen angebotene Ablenkungen („Ach nur kurz das mal noch nachschauen…“usw.)- sei da wirklich entschieden!

Glaube insbesondere, dass du es dir leisten kannst, vor allem anderen Zeit mit Gott zu bringen, da die Zeit, die du da investierst, dir am Ende nicht fehlen wird. Vielmehr bekommst du in dieser Zeit überhaupt erst die richtige innere Ruhe, und daraus heraus auch die richtige innere Führung und Leitung, um wirklich effektiv in deiner Arbeit und in deinem Tagesablauf zu sein.

Und gerade dann, wenn Sorgen oder Ängste, Umstände oder Probleme im Alltag dich quälen wollen, dann gibt es erst recht keinerlei Alternative zum Eingehen in die Ruhe Gottes. Denn in der Ruhe bekommst du überhaupt erst die Herrschaft über die Probleme. 

Da beginnst du wieder klar zu sehen, weil du höher gehst als deine Probleme, indem du auf Jesus schaust. D.h. du beginnst quasi über den Problemen zu „thronen“ in Jesus– und auch wenn sie sich nicht immer alle gleich lösen, kommt doch wieder Friede in dein Herz! 

Und aus diesem Frieden heraus wirst du automatisch die richtigen Dinge tun (vgl. Kolosser 3:15 Der Friede sei der Schiedsrichter), und das bedeutet nicht deine eigenen Lösungsversuche praktizieren, sondern in Gottes Lösungen eintreten.

Nur wenn wir unser eigenes „Werkeln“, unser eigenes „Machenwollen“, losgelassen haben, dann kann Gott mit seinem Wirken in unserem Leben übernehmen!

Denn unsere eigenen, oft genug verzweifelten und aus Unfriede gespeisten Versuche, Probleme zu lösen, führen meistens nicht zu echten Lösungen.

Vielmehr geht es eben darum, von diesen „eigenen Werken“, man könnte auch sagen, diesem eigenen „Werkeln“ zur Ruhe zu kommen, und anstatt dessen Gott übernehmen zu lassen.

Ja, es ist so: Nur wenn wir unsere „eigenen Werke“, unser eigenes „Machen-Wollen“ wirklich losgelassen haben, kann Gott mit Seinem Machen übernehmen.

Ich glaube, dass Gott in dieser Zeit der Erweckung insbesondere auch die Ruhe Gottes in unseren Herzen und in unserem ganzen Leben ganz neu „erwecken“ will. Denn wenn es etwas gibt, was diese Welt braucht, dann ist es die „Ruhe Gottes“. 

Deshalb bete ich für dich, dass dich der Heilige Geist immer wieder daran erinnert und dir dabei hilft, einen entsprechenden Lebensstil in deinem Leben zu etablieren. 

Ja, ich setze dich frei, gerade in dieser Zeit der großen Unruhe in der Welt ein Fels in der Brandung und ein Mann oder eine Frau tiefer innerer Ruhe in Gott zu sein- mit starker Ausstrahlung auf deine ganze Umgebung!

In Jesu Liebe

Dein Georg Karl