Mein Leben hat mich schon früh auf unerwartete Pfade geführt. Jung verheiratet, wurde ich schnell Vater meines Sohnes Marvin. Doch die Ehe endete nach nur neun Monaten, und nach der Scheidung verlor ich den Kontakt zu ihm – für ganze 28 Jahre. Die Ungewissheit über sein Wohl ertrug ich mit Hoffnung und einem tiefen Wunsch, ihn eines Tages wiederzusehen. Als ich später zum Glauben an Jesus Christus fand, begann ich täglich dafür zu beten.
Ich heiratete eine wundervolle Frau, die diesen Glauben mit mir teilte. Eines Tages hatte sie während eines Trainings auf dem Hometrainer eine Vision: Sie sah eine Kirche mit einem Brunnen davor und glaubte, dies könnte in Deutschland sein. Einige Zeit später fuhren wir tatsächlich wieder nach Filderstadt zu einem Gottesdienst, bei dem mir ein Glaubensbruder erzählte, dass ein Bekannter in Tübingen Fachpersonal suche – genau in der Stadt, in der sich auch meine Frau beworben hatte. So kam es, dass wir beide Jobs in Tübingen bekamen und beschlossen, von der Schweiz nach Deutschland umzuziehen.
Auf der Suche nach einer Wohnung stießen wir in Rottenburg am Neckar zufällig auf die Kirche, die meine Frau in ihrer Vision sah. Das stärkte unseren Glauben, dass Gott diesen Weg für uns bestimmt hatte. Nach unserem Umzug nach Rottenburg fühlte ich den starken Drang, Marvin zu suchen, und fand ihn schließlich über das Internet. Ohne lange zu zögern, besuchte ich ihn in Kirchheim unter Teck. Die Begegnung war überwältigend. Marvin, seine Frau und ich sprachen offen über alles, was in der langen Zeit geschehen war, als wir uns nicht geschehen hatten.
Heute darf ich nach 28 Jahren meinen Sohn wieder an meiner Seite haben. Wir haben uns öfter getroffen, und ich konnte ihm meine Geschichte erzählen. Marvin ist glücklich, und unsere Seelen können endlich heilen. Die Kraft des Gebets und die Wege, die der Herr lenkt, haben uns wieder zusammengeführt. Halleluja! Herzlichst F. und N. H.