Erinnert euch: Ich habe schon mit euch darüber geredet. Johannes hat mit Wasser getauft, doch schon in wenigen Tagen werdet ihr mit dem Heiligen Geist getauft werden=“in den Heiligen Geist getaucht werden“.
(Apostelgeschichte 1,4a-5)
Nachdem Jesus gestorben, auferstanden und in den Himmel aufgefahren war, war es für die Jünger völlig unklar, wie es nun weitergehen würde. Vielen von ihnen steckte noch der Schock des Verbrechertodes ihres Meisters in den Knochen. Nach drei Tagen war er zwar auferstanden aus den Toten, doch wenige Wochen später verließ er die Jünger endgültig.
Wie sollte es nun weitergehen?
Das einzige, was Jesus ihnen mitgegeben hatte, bevor er in den Himmel auffuhr, war die Anweisung, in Jerusalem darauf zu warten, dass der Heilige Geist kommen würde. Wie das aussehen würde und welche Auswirkungen das haben würde – davon hatten die Jünger keinerlei Ahnung oder Vorstellung.
So zogen sich nach dem Weggang von Jesus 120 mehr oder weniger verunsicherte Leute in ihren Obersaal in Jerusalem zurück, immer auch mit der Angst vor Verhaftung im Nacken – immerhin waren sie die Nachfolger eines verurteilten Rädelsführers und Verbrechers.
Die Stimmung im Obersaal in den 10 Tagen von Himmelfahrt bis Pfingsten war also sicherlich nicht immer die beste, auch wenn die Jünger natürlich bemüht waren, sich auf Gott auszurichten, zu beten und anzubeten usw..
Pfingsten veränderte die Realität der Jünger und ihrer ganzen Umgebung radikal!
Und dann kam Pfingsten und „plötzlich ertönte vom Himmel ein Brausen wie das Rauschen eines mächtigen Sturms und erfüllte das Haus, in dem sie versammelt waren. Dann erschien etwas, das aussah wie Flammen, die sich zerteilten, wie Feuerzungen, die sich auf jeden Einzelnen von ihnen niederließen. Und alle Anwesenden wurden vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu sprechen, wie der Heilige Geist es ihnen eingab.“ (Apostelgeschichte 2,1-4)
Die Bibel fährt dann fort zu berichten, dass das „Brausen“ über dem Obersaal offensichtlich von allen Menschen in Jerusalem gehört wurde, was wohl nicht natürlich sondern nur geistlich zu erklären ist – und dass die Menschen außerdem sofort alles stehen und liegen ließen, um zum Obersaal zu rennen, wo die Jünger waren, um zu sehen, was da geschah. Das ist in einer geschäftigen Stadt mit tausenden Menschen schon ein ungeheurer Vorgang!
Als die Menschen aus ganz unterschiedlichen Ethnien dann in den Obersaal kamen, hörten sie die 120 nicht nur jeder in seiner eigenen Sprache Gott loben und preisen, sondern das ganze Verhalten der Jünger zu diesem Zeitpunkt erweckte bei ihnen sofort den Gedanken, dass diese Leute „betrunken“ seien (Apg 2,13).
Doch während sie noch untereinander spotteten stand Petrus, ein ungebildeter Fischer aus Galiläa auf, und holte zu einer so fulminanten Predigt aus, dass 3000 Menschen so massiv in ihren Herzen davon getroffen wurden, dass sie ihn und die anderen Apostel fragten: „Brüder, was sollen wir tun?“ (Apg 2,37)
Woraufhin sie die Antwort bekamen, Busse zu tun und sich taufen zu lassen, was sie denn auch sofort taten!
Was war hier geschehen?
Die Ausgießung des Heiligen Geistes auf und in die 120 Jünger hinein hatte mit einem Schlag alles verändert:
Durch die Ausgießung von Pfingsten war z.B. ein Mann wie Petrus überhaupt nicht mehr wieder zu erkennen!
-Wo gerade eben noch kein Mensch Notiz von den Jüngern genommen hatte, und eine Atmosphäre der Ängstlichkeit, der Unsicherheit, vielleicht auch der Niedergeschlagenheit geherrscht hatte, herrschte nun plötzlich um die Jünger herum eine Atmosphäre des überfließenden Lobpreises, der Freude und der Kühnheit, so dass ein Mann wie Petrus wie auch seine Freunde überhaupt nicht mehr wieder zu erkennen waren!
Von innen heraus hatte der Heilige Geist die Jünger mit einer völlig neuen Befindlichkeit erfüllt, nämlich mit der überbordenden Liebe und Freude Gottes, die so stark wurden, dass Petrus sie nicht mehr einfach in sich behalten konnte, sondern dass es quasi voller Kühnheit aus ihm heraus explodierte: „Jesus ist auferstanden und er ist der Erlöser und Retter der ganzen Welt!“
-Mit einem Mal war die Atmosphäre um die Jünger herum so „geladen“, dass die Menschen ihnen nicht nur wie gebannt zuhörten, sondern dass sie geradezu übernatürlich zu ihnen hingezogen wurden– ohne überhaupt zu wissen, was sie dort erwartete!
-Dieselben Menschen, die noch wenige Wochen zuvor vor Pilatus in Bezug auf Jesus geschrien hatten: „Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!“ waren nun so tief von ihrer Sünde überführt, dass sie stattdessen riefen: „Was sollen wir tun, damit uns unsere Sünde vergeben wird?“
-In der ganzen Stadt Jerusalem gab es zumindest für die nächsten paar Monate kein anderes beherrschendes Thema als Jesus und keinerlei Widerstand mehr gegen das Evangelium: „Eine tiefe Ehrfurcht erfasste alle, und die Apostel vollbrachten viele Zeichen und Wunder. Alle Gläubigen kamen regelmäßig zusammen und teilten alles miteinander, was sie besaßen…Gemeinsam beteten sie täglich im Tempel zu Gott, trafen sich zum Abendmahl in den Häusern und nahmen gemeinsam die Mahlzeiten ein, bei denen es fröhlich zuging und großzügig geteilt wurde. Sie hörten nicht auf, Gott zu loben, und waren bei allen Leuten angesehen. Und jeden Tag fügte der Herr neue Menschen hinzu, die gerettet wurden.“ (Apg 2,43-47)
Die Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten veränderte die Atmosphäre einer ganzen Stadt radikal und nachhaltig!
Mit anderen Worten: Mit der Ausgießung des Heiligen Geistes hatte sich die Atmosphäre radikal verändert: In den Herzen der Jünger, um die Jünger herum und in der gesamten Stadt Jerusalem!
Die Mächte der Finsternis, von Einschüchterung, Angst, religiöser Unduldsamkeit, Hass und Ablehnung hatten von einem Moment auf den anderen jeglichen Einfluss auf die Menschen verloren. Liebe, Freude, Freiheit, gesunde Ehrfurcht vor Gott und Gunst für alle, die zu Jesus gehörten, hatten die Herrschaft übernommen – das nenne ich eine wirklich fundamental veränderte Atmosphäre!
Und was lernen wir daraus?
Die Ausgießung des Heiligen Geistes in uns und auf uns verändert auch heute noch jederzeit radikal die Atmosphäre, die in unserem Leben herrscht und die von uns ausgeht!
Jesus ist derselbe gestern, heute und in alle Ewigkeit (Hebräer 13,8), und er ist somit heute noch genauso der „Täufer im Heiligen Geist“ wie vor 2000 Jahren. Und genauso wie er seinen Geist auch auf die Urgemeinde nicht nur einmal sondern immer wieder neu ausgegossen hat (wie wir z.B. in Apostelgeschichte 4,23ff und an weiteren Stellen nachlesen können), möchte er auch heute noch seinen Geist ausgießen auf jeden Jünger und jede Gemeinde, der oder die sich danach ausstreckt!
Schau dir seine Zusage in Lukas 11,13 an: „Wenn aber selbst ihr sündigen Menschen wisst, wie ihr euren Kindern Gutes tun könnt, wie viel eher wird euer Vater im Himmel denen, die ihn bitten, den Heiligen Geist schenken!“
Das bedeutet: Wenn du anstatt in einer Atmosphäre der Unsicherheit (wie sie heutzutage in der Welt gang und gäbe ist) in einer Atmosphäre tiefer Sicherheit und Erfüllung leben möchtest; wenn du statt in einer Atmosphäre der Lieblosigkeit, der Ablehnung und des Hasses in einer Atmosphäre der Liebe leben möchtest; statt in einer Atmosphäre der Niedergeschlagenheit in einer Atmosphäre der Freiheit und der Freude und statt in einer Atmosphäre der Schüchternheit in einer Atmosphäre der Kühnheit leben möchtest, dann brauchst du Gott nur im Glauben darum zu bitten, dass er seinen Heiligen Geist in dich und auf dich ausgießt – und du wirst eine radikale Veränderung in deinem Leben erleben!
Auch heute noch möchte Gott seinen Heiligen Geist immer wieder neu auf jeden Einzelnen und jede Gemeinde ausgießen, der oder die ihn darum bittet!
Und wenn die Kirche Gottes in ihrem Umfeld statt Gleichgültigkeit, Ablehnung und mangelndem Bewusstsein der Gegenwart Gottes eine Atmosphäre der Offenheit, der Überführung und der Gunst erleben möchte, dann braucht sie sich kollektiv ebenfalls nur an Gott zu wenden und ihn um die immer wieder neue und frische Ausgießung seines Heiligen Geistes zu bitten!
Denn mit der Ausgießung des Heiligen Geistes verändert sich die Atmosphäre in uns und um uns radikal, was damit zu tun hat, dass die Mächte der Finsternis, von denen Paulus sagt, dass sie im „Luftraum“ (also in der Atmosphäre um uns herum) herrschen, mit einem Schlag ihre Macht verlieren, wenn der Heilige Geist kommt. Die Fülle des Heiligen Geistes und die Mächte der Finsternis passen einfach nicht zusammen!
Was möchte ich dir und uns also sagen?
Ich möchte uns alle ermutigen, Gott beim Wort zu nehmen und seine Verheißungen zu ergreifen, die uns zusagen, dass er seinen Heiligen Geist ausgießen wird auf alle, die sich danach ausstrecken und die ihn darum bitten.
Mit der Ausgießung des Heiligen Geistes verlieren die Mächte der Finsternis ihren Einfluss auf uns und auf unsere Umgebung!
Ich möchte dich herausfordern, voller Glauben und Entschiedenheit dein Herz zu öffnen und eine lebensverändernde Ausgießung des Heiligen Geistes in deinem Leben willkommen zu heißen.
Und ich möchte dich ermutigen, das nicht nur einmal zu tun, sondern immer wieder neu- möglichst täglich! Denn wir brauchen jeden Tag das frische Manna des Heiligen Geistes, wir brauchen jeden Tag eine vom Himmel durchdrungene Atmosphäre um uns herum, anstatt der Finsternis dieser Welt.
Und Gott steht zu seinem Wort: Er wird uns immer wieder neu und frisch die Ausgießung seines Heiligen Geistes schenken, wenn wir ihn nur darum bitten!
Und so werden wir erfüllt und überfließend, siegreich und wirksam und ohne zu wanken und zu schwanken durch dieses Leben gehen, wir werden viel und bleibende Frucht bringen, starke Zeichen und Wunder werden uns begleiten und viele Menschen werden von der Herrlichkeit des Evangeliums erfasst werden – und am Ende werden wir sicher in der ewigen Herrlichkeit ankommen!
Also strecke dich gerade jetzt aus nach einer frischen Füllung mit dem Heiligen Geist- in Jesu Namen!
Dein Georg Karl