„Und auf diesem Felsen (dem Bekenntnis zu Christus) werde ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.“ Matthäus 16:18
Jesus spricht hier von einer neuen Körperschaft, die Er durch Seinen Geist nach Seinem Tod und Seiner Auferstehung bauen würde. Eine Körperschaft, die es bis dato noch nicht geben konnte (da Sein Erlösungswerk die Voraussetzung für ihr Entstehen war), die Er jedoch mit einem Begriff benennt, der den Menschen der damaligen (griechisch geprägten) Welt durchaus bekannt war:
Gemeinde=griech. „ekklesia“ bedeutet so viel wie „die Versammlung der aus dem Volk Herausgerufenen“ und bezog sich ursprünglich auf eine weltlich-politische Versammlung im alten Griechenland (erstmalig ca. 620 v.Chr.):
Die „Versammlung der Herausgerufenen“ umfasste alle männlichen Bürger eines griechischen Stadtstaates, die mindestens 18 Jahre alt waren und bereits Kriegsdienste geleistet hatten. Sie wurden regelmäßig auf einem zentralen Platz der Stadt zusammengerufen, wählten dort die Regierung ihres Staates und kontrollierten letztlich Politik, Wirtschaft und Gerichtsbarkeit des Gemeinwesens. Unter „ekklesia“ verstand man im Altertum also die wichtigste Regierungsinstitution einer Gesellschaft, die aus der bewährten Elite, den besonders „Berufenen“ bestand.
Diesen Begriff benutzt Jesus nun, um die von Ihm begründete „Gemeinde“ oder „Kirche“ Jesu Christi zu beschreiben:
Sie besteht ebenfalls aus „Herausgerufenen“, nämlich all’ den Menschen einer Gesellschaft, die sich von Jesus aus einem Leben unter dem Geist der Welt herausrufen lassen hinein in ein Leben im Geist des Reiches des Sohnes Seiner Liebe (Kol 1:13).
Alle, die „Ja“ sagen zum Ruf Jesu an die Menschheit, durch Sein vollbrachtes Erlösungswerk Kinder Gottes zu werden, denen gibt Jesus die entsprechende (Voll-)Macht, in Seiner Versammlung als einer im Geist herrschenden Körperschaft zu stehen (Johannes 1:12)!
Mit anderen Worten: Jeder Mensch, der durch den Geist Jesu Christi „von neuem geboren“ wird (Johannes 3:5), das heißt: „Christ“ wird, der erhält automatisch auch das Recht, ein Teil Seiner „Ekklesia“ zu sein und mit Christus in diesem Leben zu herrschen (Römer 5:17).
Auf die Dauer ist es zugleich unmöglich, „Christ“ zu sein, ohne auch dem Ruf in die „Ekklesia“, d.h. in eine lokale „Gemeinde“ Jesu Christi zu folgen, die sich auf dem gemeinsamen Bekenntnis zum ein für allemal vollbrachten Erlösungswerk am Kreuz gründet, und die die beste Botschaft der Welt, das Evangelium, in Vollmacht verkündet!
Die Gemeinde ist gemäß der Bibel nicht nur eine beliebige Versammlung, sondern der „Leib“ Christi, dessen Haupt Jesus selbst ist, und man kann (schon anatomisch) unmöglich das Haupt vom Leib trennen – also zwar in Verbindung zum Haupt aber nicht in Verbindung zum Leib stehen!
Nein, jeder Christ ist auch ein Teil Seines Leibes und braucht zur Entfaltung Seiner Bestimmung die Einbettung in eine konkrete, lokale Ausprägung dieses Leibes, also in eine Gemeinde-Ekklesia!
Die Bestimmung dieser Gemeinde-Ekklesia nun ist es:
*Die von Gott bestimmte Position der Herrschaft im Geist (nicht im Fleisch=im Natürlichen) wahrzunehmen, und zwar aus der direkten Kommunikation mit dem Schöpfer und Herrn der Gemeinde heraus. Zu Ihm haben wir als Christen jederzeit freien Zugang durch das Blut Jesu Christi (Eph 3:12; Heb 10:19)
*der Pfeiler und die Grundstützte der Wahrheit in einer Region/ einem Land zu sein (1.Tim 3:15). Entgegen weit verbreiteter Meinung ist Wahrheit nicht relativ, sondern sie hat sich in einer Person ein für allemal und absolut offenbart: Jesus Christus!
*der Tempel des Heiligen Geistes (1.Kor 3:16), und damit der Wohnort der manifesten Herrlichkeit Gottes zu sein – denn Seine Herrlichkeit erfüllt den Tempel (vgl. Jes 6:1-4; Hag 2:7-9 usw.)!
In Hebräer 3:6 heißt es, dass „wir“, d.h. die Ekklesia als Gemeinschaft Sein Haus, also Sein Wohnort sind.
Die Gemeinde ist somit der Ort, wo während wir auf die Wiederkunft Jesu zugehen, Gottes Herrlichkeit sich immer mehr und mehr offenbaren und manifestieren wird, so dass schon bald die ganze Erde damit bedeckt sein wird, die Herrlichkeit des Herrn zu erkennen (Habakuk 2:14)!
Es ist somit eine gewaltige Berufung und Ehre, ein Teil dieser „herrlichen Gemeinde-Ekklesia“ zu sein, die Jesus jetzt in diesem Zeitalter durch die Kraft des Heiligen Geistes baut!
Und das Beste dabei ist: Wir sind völlig unverdient und ohne Vorleistung unsererseits zu dieser Ehre gekommen – indem wir einfach nur die unendliche Gnade Gottes, die uns im Erlösungswerk von Jesus offenbart wird, angenommen haben und uns von Ihm haben rufen lassen!
So sind wir nun lebendige Steine Seines Hauses (1.Petrus 2:5), dessen Eckstein Jesus und dessen Fundament der apostolische und der prophetische Dienst sind (Eph 2:19-22)!
Folgendes geschieht nun konkret in einer solchen biblischen „Herrlichkeits-Gemeinde“:
*Das ewige, geoffenbarte, in der Bibel aufgeschriebene und durch berufene Söhne Gottes gepredigte Wort Gottes wird hochgehalten: Apg 2:42a Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel (=dem Wort Gottes).
*Dem Wirken des Heiligen Geistes wird Raum gemacht, denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig (2.Kor 3:6).
*Zeichen und Wunder geschehen in einer solchen Herrlichkeitsge-meinde (Apg 2:43)
*Geistliche Gemeinschaft wird gelebt, d.h. in einer Herrlichkeits-Ekklesia
–betet man zusammen (Apg 2:42d)
–macht man sich gemeinsam das Erlösungswerk von Jesus bewusst (mit dem Höhepunkt des Abendmahls): Apg 2:42c
–unterstützt man sich gegenseitig im geistlichen Wachstum (Heb 10:24) und ist füreinander da (Apg 2:45).
*Eine Herrlichkeits-Gemeinde ist ein Ort der Freude und des Lobpreises (Apg 2:46-47)
So ist die Herrlichkeits-Ekklesia nicht nur ein Ort der Auferbauung für ihre Mitglieder sondern ein Ort mit Ausstrahlung auf die Menschen in der Welt ebenso wie ein Ort, von dem aus die sichtbare und die unsichtbare Welt ganzer Landstriche und Nationen nachhaltig beeinflusst und verwandelt wird (vgl. Eph 3:10 und Hab 2:14).
Überall auf der Welt richtet Gott jetzt in dieser Zeit solche Herrlichkeits-Ekklesias auf und ruft die Söhne und Töchter Gottes, ihren Platz und damit auch ihre Autorität in einer solch herrlichen Körperschaft einzunehmen.
Ich ermutige Dich deshalb, sei kühn und mutig und stelle Dich Gott zur Verfügung! Beginne Deinen Platz in Seiner Herrlichkeits-Gemeinde einzunehmen und beginne, Dich einfach an irgendeiner Stelle von Ihm gebrauchen zu lassen – so wird Deine persönliche Berufung immer klarer und klarer werden und der weise Baumeister, Jesus selbst, wird Dich gemeinsam mit den von Ihm gesetzten Leitern immer mehr an den exakten Ort Deiner Bestimmung bringen!
Und so werden wir gemeinsam zur Erfüllung des göttlichen Planes beitragen, nämlich „Sein Haus der größeren Herrlichkeit“ (Hag 2:9) zu bauen und der Welt damit ein reales und anfaßbares Zeugnis der Liebe Gottes und Seines perfekten Erlösungswerkes für diese Menschheit zu geben!
Dafür sei gesegnet in Jesu Namen!
Dein Georg Karl